Mut zum ICH – Wie du es schaffst, immer mehr du selbst zu sein
Wünschst du dir, so sein zu können, wie du wirklich bist? Nicht mehr das zu tun, was andere von dir erwarten – sondern das, was du selbst aus ganzem Herzen willst? Vielleicht hast du bisher die Erfahrung gemacht, dass du dich verstellen musst, um anderen zu gefallen, um Aufmerksamkeit und Liebe zu bekommen. Das ist auf Dauer sehr anstrengend, und du fühlst dich getrennt von dir selbst. Vielleicht traust du dich nicht, deine wahren Gefühle und Bedürfnisse zu zeigen, weil du Angst hast, abgelehnt und bewertet zu werden. Doch tief im Inneren spürst du, dass viel mehr in dir steckt – viel mehr Kraft und Lebensfreude, die gesehen werden will. Viel mehr Kreativität und Ideen, die ausgelebt werden wollen. Wie kannst du es also schaffen, zu dir selbst zu stehen und deine ganze Kraft zu leben?
Vom Angepasst-Sein zum ICH
Im Alltag sind wir mit der Aufmerksamkeit viel im Außen. Oft tun wir das, was die Familie, der Partner, die Freundin, der Chef oder die Gesellschaft von uns verlangt. Jahrelang habe ich mich selbst danach gerichtet, was meine Eltern von mir wollten. Ich habe die Kleidung angezogen, die meine Mutter für mich ausgesucht hat, habe ein Ingenieursstudium angefangen, weil mein Vater das für gut hielt, und bin selten in die Disco oder zu Treffen gegangen, weil meine Eltern meinten, ich wäre noch zu jung dafür …
Dadurch war ich als Jugendliche sehr „pflegeleicht“ und angepasst. Während meines Studiums habe ich mich dann zum ersten Mal gefragt „Will ich das eigentlich alles?“ und „Was möchte ich wirklich?“ – und dann war mir klar: „Ich will reisen und die Welt sehen!“. Endlich mal ein klarer Wunsch, der wirklich aus mir heraus kam! Meine Eltern hielten mich für verrückt, als ich sagte, dass ich für 5 Monate nach Südamerika gehen will. Aber diese Reise, mit all ihren beglückenden und herausfordernden Momenten, war der Anfang meines EIGENEN Weges! In der neuen, unbekannten Umgebung habe ich mich selbst gespürt wie nie zuvor. Endlich war ich mit der Aufmerksamkeit nicht nur bei den anderen, sondern habe wirklich auf mich geschaut und mich getraut, meine Wünsche umzusetzen.
Die Reise war natürlich nur der Anfang 🙂 Seitdem bin ich viele Male „losgegangen“, habe mich mutig für mich eingesetzt, Neues ausprobiert und mir Erfolge erarbeitet … habe aber auch gezögert, mir nicht vertraut, gezweifelt und Ideen wieder aufgegeben. Hier sind ein paar Punkte, die mir geholfen haben, mehr bei mir selbst zu sein und mutig meinen eigenen Weg zu gehen:
Erkenne, was dich selbst ausmacht
Die Basis für ein erfülltes Leben ist, dich selbst kennenzulernen und zu spüren, was dich wirklich ausmacht. Dazu gehört, dich zu beobachten und herauszufinden, was du wirklich willst – unabhängig von den Regeln und Konditionierungen, die du gelernt hast und von dem, was deine Umgebung von dir haben will. Das braucht Zeit, und es braucht immer wieder Aufmerksamkeit auf dich selbst. Es ist der erste Schritt, um dich nicht verstecken zu müssen. Nur wenn du herausfindest, was dich selbst ausmacht, kannst du es auch in deinem Alltag leben. Zuerst kommt das Bewusstsein, dann das Tun!
Was macht dir Freude? Was erfüllt dich? Was würdest du nach außen zeigen, wenn du keine Angst vor Bewertung oder Ablehnung haben müsstest? Was gehört alles zu dir? Vielleicht gibt es etwas, das ein bisschen „seltsam“ oder „komisch“ an dir ist. Das kann eine besondere Eigenart oder eine körperliche Besonderheit sein, eine Vorliebe oder ein Hobby. Mache dir im ersten Schritt bewusst, was alles zu dir gehört. Versuche, dabei nicht zu werten, sondern nur zu schauen, was alles da ist. Dann kannst du üben, es auch nach außen zu zeigen und dich damit nicht zu verstecken.
Zeig dich, so wie du bist
Traust du dir zu, dich mit allem zu zeigen, was zu dir gehört? Mit allen Wünschen, Ängsten, Stärken, Gedanken und „Besonderheiten“? Oft zeigen wir uns so, wie es die anderen haben wollen – oder wie wir DENKEN, dass es die anderen haben wollen. Wir tun das, was wir gelernt haben und wofür wir bisher Anerkennung und Liebe bekommen haben. Aber damit wirst du unehrlich gegenüber dir selbst. Natürlich kannst du wählen, bei welcher Person und in welcher Situation du dich zeigen willst – aber solange du dich komplett versteckst und auch bei vertrauten Personen nur das nach außen zeigst, was sie von dir erwarten, schneidest du einen großen Teil von dir selbst ab. Mut zum ICH heißt, dass du dich nicht versteckst. Sondern dass du zeigst, wer du bist und wie es dir gerade geht. Es wird Momente geben, wo du gerade für diesen Mut viel Anerkennung und Aufmerksamkeit bekommst. Und das Beste daran ist, dass du dich mit dir selbst verbunden fühlen wirst – weil du dich ernst nimmst und zu dir stehst.
Sag, was du willst – und was nicht
Um mutig zu dir zu stehen, musst du auch klar sagen, was du willst und was du nicht willst. Unabhängig davon, was die anderen vielleicht darüber denken. Deine Freunde, Kollegen und Familie haben ihre eigenen Pläne und wissen, was gut für sie ist. Und dann wollen sie gern, dass du etwas tust, was dazu passt.
Wenn dein Partner am Wochenende z.B. mit dir in die Stadt möchte, ins Museum oder zu einer Veranstaltung, und dir aber viel eher nach Natur ist … dann geht es darum, dass du deine eigenen Wünsche nicht versteckst und einfach mitmachst. Denn dann wird es dir nicht viel Freude machen – und deinem Partner wahrscheinlich auch nicht. Stattdessen ist es besser zu sagen, was du möchtest, also z. B. „Mir ist es zu trubelig in der Stadt, ich möchte lieber einen Ausflug in die Natur machen“. Das heißt nicht, dass ihr dann unbedingt in den Wald gehen müsst – aber wenn du deinen Wunsch aussprichst, habt ihr die Möglichkeit etwas zu finden, mit dem ihr euch beide wohl fühlt. Solange du nicht sagst, was du willst, muss der andere „raten“ – und damit ist es eher Zufall, ob du bekommst, was du willst.
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Setze klare Grenzen
Dich abgrenzen gegenüber dem, was dir nicht gut tut, ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu dir selbst. Damit schaffst du dir den Raum, in dem du dich wohlfühlen und „du selbst“ sein kannst. Das gilt auch für Kollegen oder Familienmitglieder, bei denen du merkst, dass der Kontakt anstrengend ist und dir Energie raubt. Wenn andere ständig etwas von dir wollen und du mehr für die Anderen als für dich selbst tust, dann ist es Zeit, dich abzugrenzen und dir wieder Raum für dich zu schaffen. Und auch wenn es geliebte Menschen sind: du darfst eine Grenze setzen.
Erlaube dir, anderen zu zeigen, wenn es dir zu viel wird. Du musst nicht immer und zu allen „lieb und nett sein“. Es wird immer Menschen geben, die nicht alles an dir mögen – und es wird Menschen geben, die du nicht besonders magst. Und beides ist okay. Du darfst dir die Menschen aussuchen, mit denen du dich umgeben möchtest. Damit lernst du, mutig zu sein, zu dir selbst zu stehen und dich ernst zu nehmen.
Erkenne, was dich zurückhält
Das größte Hindernis für Glück und Erfüllung sind nicht die anderen, sondern sind wir selbst! Wir schränken uns durch das ein, was wir uns selbst erlauben und wie wir über uns und unsere Möglichkeiten denken. Um mutig deinen Weg zu gehen ist es nötig, dir deine eigenen Begrenzungen bewusst zu machen. Nur dann kannst du dich von dem befreien, was dich blockiert. Meist tauchen diese Blockaden in deinem Kopf auf, als einschränkende Gedanken. Das sind z.B. Sätze wie „Das kann ich nicht“, „Ich darf das nicht“, „Ich bin nicht gut genug“ oder „Das ist nicht richtig, ich sollte das so und so machen“. Achte einmal darauf, wie oft und in welchen Situationen du dir solche Sätze sagst.
Mit diesen, oft unbewussten Sätzen machst du dich selbst klein und traust dich nicht, dein ICH auszuleben. Dazu gehört auch, wenn du dir ein schlechtes Gewissen machst, weil du z.B. zu einer Bitte deines Partners Nein gesagt hast. Oder dir Schuldgefühle einreden lässt in dem Moment, wo du Zeit für dich verbringen willst, obwohl eine Freundin gern deine Hilfe hätte. All das sind Begrenzungen, die du dir selbst auferlegst.
Wenn du dir in diesen Situationen deine Gedanken bewusst machst und hinterfragst, kannst du deine Begrenzungen Stück für Stück auflösen. Du kannst dich z.B. fragen, ob der Gedanke wirklich wahr ist (z.B. „Kann ich mir ganz sicher sein, dass ich nicht gut genug bin?“) und welche alternativen Gedanken du dafür finden kannst (z.B. „Es ist ok, so wie ich es mache“). Auf diese Weise erkennst du immer besser, womit du dich innerlich blockierst, und wie dir neue, unterstützende Gedanken helfen.
Tu, was dir Freude macht
Kennst du Momente, wo du ganz in deinem Tun aufgehst? Wo du mit Begeisterung dabei bist und völlig die Zeit vergisst? Für mich sind das z.B. die Pferde, da könnte ich stundenlang einfach nur da sein, beobachten oder mit meinem Pferd etwas zusammen machen. Freude ist ein großer Motivator und ein sehr guter Wegweiser auf dem Weg zu dir selbst. Das, was du mit Freude tust, gelingt dir leichter. Freude führt dich zu dem, was aus dir selbst heraus kommt. Du kannst dich also von der Freude leiten lassen, um herauszufinden, was wirklich „deins“ ist. Und ja, du darfst verschiedene Dinge ausprobieren – denn nur im Tun wirst du herausfinden, was dir Freude macht und was nicht.
Nimm dir Zeit für das, was dir wirklich Spaß macht. Allein im Wald spazieren? Krimis lesen? Volleyball im Verein spielen? Fotografieren? … Egal was es ist, ob für dich allein oder mit anderen – wenn du das tust, was dir Freude macht, tankst du neue Kraft und stärkst die Verbindung zu dir. Es ist ein ganz anderes Lebensgefühl, wenn du mit Freude durch deinen Alltag gehst, statt immer nur zu denken „Oh Gott, was muss ich jetzt noch alles machen“. Wenn du das tust, was dir Freude macht, verbindest du dich mit der Lebensfreude in dir selbst und kannst dadurch viel mutiger für dich und deine Wünsche einstehen.
Finde Verbindung zu anderen
Wenn du mutig dein ICH ausleben willst, geht es auch darum, die Verbindung zu Anderen zu halten. Du möchtest ja nicht allein auf weiter Flur stehen und sagen „Ich bin toll, ich mache alles, was ich will“, sondern du brauchst auch den Kontakt zu anderen Menschen. Oft ist die Angst vor Ausgrenzung und Alleinsein sogar das größte Hindernis, das dich davon abhält, dein ICH zu leben. Deshalb ist es wichtig, eine Balance zu finden, um gut bei dir zu sein und gleichzeitig verbunden mit Anderen.
Dafür gibt es leider keinen „Schalter“, sondern es ist ein Prozess, der über Monate, Jahre oder ein ganzes Leben gehen kann. Also genieße den Weg! Die Grundlage ist, dass du immer wieder bei dir selbst schaust, wie es dir gerade geht und was du möchtest. Dann kannst du entscheiden, in welchen Situationen du mehr mit anderen machen möchtest und vielleicht sogar deine eigenen Bedürfnisse für den Moment zurück stellst. Und in welchen Situationen dir dein eigener Wunsch oder Bedürfnis wichtig ist und du klar und mutig dafür eintrittst.
Wenn du aufrichtig sagst, was du willst, können es die anderen meist gut akzeptieren. Sie verstehen dich, weil sie spüren, dass es dir wirklich wichtig ist. Vielleicht wollen sie dann mitmachen – oder ihr findet eine Möglichkeit, die für alle Beteiligten gut passt. Gerade Menschen, die es gut mit dir meinen, z.B. Freunde, Familie oder Partner, wollen ja auch, dass es dir gut geht. Also trau dich zu sagen, was du wirklich willst, und dann sei offen für den Austausch mit den anderen.
Mutig dein ICH leben
Es ist ein Weg, mutig zu dir selbst zu stehen. Er fängt immer bei dir selbst an und geht dann nach Außen, in die Kommunikation mit den Anderen. Wo möchtest du gern mutiger sein, mehr zu dir und zu deiner eigenen Wahrheit stehen? Wo willst du vielleicht diese Wahrheit erst einmal erkennen – dir Zeit nehmen für dich, um zu spüren, was dir wirklich gut tut?
Du kannst an jedem von den Punkten anfangen. Wichtig ist, DASS du anfängst! Damit du dir selbst das Leben schaffst, dass dich wirklich glücklich macht.
Welche Erfahrungen hast du schon damit gemacht? Wo hast du Mut gezeigt, und wo hat es noch gehakt? Ich freue mich wenn du mir schreibst, wo du noch mehr Mut zum ICH haben willst. Wenn du Unterstützung auf deinem Weg brauchst, nimm einfach Kontakt mit mir auf!
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